Integrated Services Internet - Zukunft des Internets
Referent: Björn Rupp
Es wird wie "im richtigen Leben"...
Wenn┤s eng wird gibt┤s Verteilungsk(r)Σmpfe.
Nach der Vorstellung der Thematik - stΣndig knapper werdene Ressourcen
(sprich: TransportkapazitΣten) bei stΣndig wachsender Belastung (WWW, Video,
Audio, Live-Konferenzen) und der Beschreibung eines Feldversuches der
UniversitΣt Berkley (USA) zur Pricing Policy im Internet entbrannte sehr
schnell eine Diskussion um die LegitimitΣt von Bandbreitenkontrollen.
Verschiedene Strategien, den TeilnehmerInnen / AnbieterInnen und deren
Angeboten gerecht zu werden, werden untersucht. Bedenkt man, da▀ ein MB
Daten entweder um die 700 Seiten (Mail-)Text oder im anderen Extremfall
ganze drei Sekunden Videofilm bietet, wird die Problematik gerader
"junger" Netzdienste wie Internet-Telefonie oder Video-Konferenzen
deutlich.
Der Feldversuch testet nach Rupps Angaben, ob z.B. ⁿber mehrere
Zugangsgeschwindigkeiten (wΣhlbar durch den/die BenutzerIn) oder eine Art
"Auktionsheader" (IP-Pakete erhalten PrioritΣtsstufen je nachdem,
wieviel Geld der Versender zu zahlen bereit ist) zu einer gleichmΣ▀igen
Auslastung der KapazitΣten fⁿhren k÷nnen.
Unbestritten steht das "Netz der Netze" vor gewaltigen Problemen:
Seit der ╓ffnung fⁿr kommerzielle Anbieter wΣchst die bewegte Datenmenge
exponentiell, ohne da▀ ein paralleles Mitwachsen der Netzstruktur zu
erwarten ist. Ressourcennutzung, Allokationsmechanismen und
verteilungspolitische Fragen mⁿssen geklΣrt werden, um nicht-kommerziellen
TeilnehmerInnen eine Teilhabe am Medium zu gewΣhrleisten.
Kritiker bemΣngelten, da▀ die ganze Diskussion erst deswegen begonnen hat,
weil kommerzielle Anbieter einen Stau auf der Datenautobahn erzeugt haben,
den sie nun vergolden wollen.
UnabhΣngig vom Inhalt der Datenpakete werde ⁿber verschiedene Designs (via
Zugangsgeschwindigkeit, Zugangswartezeiten bzw. PrioritΣtsservice) eine
Kommerzialisierung des Netzes betrieben, die QualitΣt NUR ⁿber QuantitΣt zu
definieren versuche. Einige Teilnehmer kritisierten die Veranstaltung an
sich, die lediglich der Etablierung neo-liberaler Gedankenmodelle diene.
Dies sei ein sicherer Weg in die Zwei-Klassen-Informationsgesellschaft.
Fⁿr die Vorstellung und Diskussion von Alternativen zu den vorgestellten
Modellen kam es aus zeitlichen Grⁿnden leider nicht.
Literatur:
Deering, Stephen; Hinden, Robert (Hrsg.) (1995): Internet Protocol,
Version 6 Specification. RFC 1883, Xerox Palo Alto Research Center,
Dezember 1995
Varaiya/ Varian/ Edell/ Chand/ Rupp: INDEX -
The INternet Demand EXperiment.
Rupp, Björn (1996): Ein Preissystem für das Internet. WIK-Beitrag 164,
Bad Honnef: Wissenschaftliches Institut für Kommunikationsdienste
Shenker, Scott (1995): Service Models and Pricing Policies for an
Integrated Services Internet. In: Kahin, Brian; Keller, James (Hrsg.):
Public Access to the Internet. Cambridge, MA: MIT Press, 1995
Shenker, Scott; Clark, David; Estrin, Deborah; Herzog, Shai (1996):
Pricing in Computer Networks: Reshaping the Research Agenda. In:
Telecommunications Policy, vol. 20 (3), pp. 183-202
Zhang, Lixia; Deering, Stephen; Estrin, Deborah; Shenker, Scott; Zappala,
Daniel (1993): RSVP: A New Resource ReServation Protocol. In: IEEE Network
Magazine, vol. 7, pp. 8-18
Alfons Deitermann
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